Digitale Transformation in der Automobilbranche – Interview mit Christian Seidl

Wie bewältigen Automobilhersteller die zunehmende technische Komplexität? Christian Seidl, neuer Vice President und Head of Automotive bei intive, sprach mit uns über Innovation und die Transformation der Automobilbranche, sowie über seine strategischen Prioritäten bei intive.

Herr Seidl, was passiert gerade in der Automobilbranche? Welche Rolle spielt intive?

Die Automobilindustrie durchläuft den bedeutendsten Wandel in ihrer Geschichte. Und das ist vergleichsweise stabil verglichen mit dem, was wir in den nächsten zehn Jahren erleben werden. Der Wandel wird durch vier große Trends vorangetrieben: Konnektivität, autonomes Fahren, Sharing-Modelle und Elektrifizierung, allgemein abgekürzt als C.A.S.E. Gemeinsam mit unseren OEM- und Tier-1-Kunden gestalten wir die Zukunft der Autobranche, vor allem im Bereich der Transformation durch Software.

Was sind Ihre strategischen Prioritäten für dieses Jahr als Head of Automotive bei intive?

In den kommenden Monaten wollen wir uns auf die weitere Entwicklung in allen vier Bereichen der Automobilindustrie konzentrieren, die wir in unserem Geschäft sehen: Advanced Driver Assistance Systems (ADAS), Body, Comfort & Connect (BCC), Cloud & Backend Solutions (CBS), und Human Machine Interface (HMI). Damit sind wir gut aufgestellt, um die digitale Transformation gemeinsam mit unseren Kunden erfolgreich und nachhaltig mitzugestalten. Um dies zu erreichen, wollen wir weiterhin hochtalentierte und motivierte Mitarbeiter gewinnen und halten, die unsere Kunden auf der ganzen Welt bestmöglich unterstützen werden.

Der Automotive-Bereich von intive ist in den letzten fünf Jahren stark gewachsen. Wie geht es weiter?

In den letzten Jahren haben wir gelernt, wie wir schnell skalieren können, indem wir Teams mit den richtigen Fähigkeiten und Kompetenzen an den passenden Standorten aufstellen, so dass wir unseren Kunden Lösungen und Services anbieten können, wann und wo sie sie brauchen.

Wir wissen, wie wir eine qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Bereitstellung durch ein bewährtes und dezentralisiertes Near-Shore-Modell sicherstellen können, das sowohl traditionelle Entwicklungsansätze als auch agile Methoden nutzt. All diese Erfahrungen kommen nicht nur intive und unseren Kunden zugute, sondern werden es uns auch ermöglichen, in Zukunft noch erfolgreicher zu sein.

Wir haben in den letzten Jahren einen rasanten Wandel in der Branche erlebt. Worin sehen Sie die größte Chance für OEMs, wenn es um neue Mobilitätskonzepte geht?

Das intelligente Auto wird zu einem zentralen Baustein eines komplexen Ökosystems, das für mehr als nur Transport genutzt wird. Das Auto wird zu einem Mobilgerät. Neben Komfort, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit erwarten Kunden Funktionen wie personalisierte Einkaufsempfehlungen für unterwegs, integrierte Zahlungslösungen, Informationen und Unterhaltung während der Fahrt. Diese Entwicklungen ermöglichen neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen rund um das Auto, die sich OEMs zunutze machen können und sollten.

Was sind die größten Herausforderungen der Automobilindustrie im Hinblick auf diese neue Ära der Mobilität?

OEMs und ihre Zulieferer geraten nicht nur durch den rapiden Wandel unter Druck, sondern sehen sich auch neuen Anforderungen gegenüber. Diese Anforderungen reichen von der Nachfrage nach vernetzten Ökosystemen über datengesteuerte Entscheidungsfindung bis hin zu Cloud-basierten Anwendungen. Darüber hinaus kann die neue Ära der Mobilität nicht ohne Elektrifizierung und Automatisierung existieren, die ein integraler Bestandteil der Transformation sind. Und natürlich dürfen wir nicht vergessen, die IT-Sicherheit zu gewährleisten und auch die gesellschaftliche Verantwortung im Auge zu behalten. Diese Anforderungen mit maximaler Kosteneffizienz zu erfüllen und gleichzeitig das erforderliche Sicherheitsniveau zu gewährleisten, wird eine Herausforderung sein, die alle Beteiligten gemeinsam bewältigen müssen.

Wie gelingt die Digitalisierung von OEMs?

Angesichts der Komplexität und der Kosten, die mit der Entwicklung des softwaredefinierten Fahrzeugs der Zukunft verbunden sind, wird kein OEM in der Lage sein, diese Aufgabe allein zu bewältigen. Um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen und gleichzeitig Risiken und Kosten zu minimieren, sollten OEMs auf das Wissen und die spezialisierte Software-Expertise von Unternehmen wie intive zurückgreifen und neue Kooperationsmodelle und Partnerschaften außerhalb ihrer traditionellen Zuliefererbasis implementieren.

Welche Rolle sehen Sie für intive bei der Transformation des Automobilsektors?

Bei intive setzen wir auf Design mit dem Mensch im Mittelpunkt. Wir entwerfen und entwickeln innovative Lösungen mit Blick auf den Endnutzer und helfen Automobilherstellern, die zunehmende technische Komplexität zu bewältigen und Barrieren zu beseitigen, um ein nahtloses und hervorragendes Nutzererlebnis zu liefern.

Was macht intive zu einem wertvollen Partner in der Transformation?

Wir verfügen über umfassendes Know-how in den Technologien der Zukunft, wie autonomes Fahren, KI und Machine Learning, IT-Sicherheit, virtuelle Realität und Embedded Software. In all diesen Bereichen können wir sowohl spezifische Dienstleistungen erbringen, als auch unseren Kunden End-to-End-Lösungen anbieten, die alle Aspekte von Beratung, Design und Engineering bis hin zu CI/CD abdecken.

intive beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter mit tiefem Branchenwissen in Automotive, Media & Communications, Telco, Retail und FinTech. Unser geteiltes Fachwissen kommt immer wieder in übergreifenden Projekten zusammen, um unseren Kunden neue Ideen zu geben und gemeinsam innovative Geschäftsmodelle auf die Straße zu bringen.

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